Hintergrundgeschichte:
„You can't study the darkness by flooding it with light.“
- Edward Abbey
Abbey(mit bürgerlichem Namen Asher Bethson) wurde am 12 Juli 2052 in Tacoma, Seattle geboren, und wuchs dort als Sohn einer Lohnmagierin und eines Urban-Brawl Trainers vergleichsweise behütet auf (Für einen Ork in Seattle). Als Meta in Tacoma war er während der Schulzeit natürlich der üblichen Diskriminierung ausgesetzt, welche er jedoch schnell mit körperlicher Gegenwehr beantwortete. Dies führte schon während seiner Pubertät zu einigen Aufenthalten im Jugendarrest. Anschließend bekam er eine Art Bewährungshelfer zugeteilt, der sich ihm als Sioux Schamane offenbarte. Er war es auch, der Asher sein magisches Potenzial aufzeigte. Plötzlich offenbarte sich eine neue Welt für den jungen Ork, der sein Leben bisher nur als Überlebenskampf betrachtet hatte. Seine Eltern, vorallem seine Mutter waren dem Schamanen sehr dankbar, auch wenn dieser häufig an Ashers Schutzgeist verzweifelte. Die Tradition der Sioux hatte wenig Kontakt mit dem Totem Robbe, und die übergriffige Neugier welche Asher für die Emotionen anderer Leute empfand nahm mit den Jahren, genau wie die Anzahl der Schlägereien in die er verwickelt war, eher zu. Obwohl seine Schullaufbahn alles andere als rosig verlief schaffte Asher letztlich mit viel Ausdauer und einer Wiederholung seinen Abschluss und erlangte durch eine glückliche Fügung sogar einen Studienplatz für Neo-Ökologie an der Puget Sound University (PUS).
„We are pirates of compassion hunting down, hunting down and destroying pirates of profit.“
- Paul Watson
Anfangs interessierte sich Asher kaum für seinen Studiengang, weswegen auch seine Noten eher unterdurschnittlich gut waren. Er hatte ihn ohnehin eher zufällig gewählt und nicht wirklich mit seiner Aufnahme gerechnet. Da ihm die Bedeutung einer guten Ausbildung sowie die deutlich schlechteren Alternativen schnell klar wurden, besuchte er ein Tutorium um seine Noten zu verbessern. Dort lernte er mit seiner Tutorin, der Zwergin Megan Morris, eine leidenschaftliche Umweltschützerin kennen. Sie wurden schnell gute Freunde:
Megan, die unverbesserliche Idealistin der es in den richtigen Momenten an Tat und vorallem Muskelkraft fehlte, und Asher der sein Leben bisher recht uninspiriert vollbracht hatte. Es war eine Zeit, in der Ashers magisches Potenzial wucherte. Mit jedem Gespräch das er mit Megan führte, mit jeder Lektüre die sie ihm empfahl. Abbey lernte in dieser Zeit die Wut kennen, und Robbe stachelte ihn weiter an. Letztlich war es neben der Freundschaft zu Megan auch pure Neugier über den Ursprung ihrer intrinsischen Motivation, die Abbey in den Fanatismus trieb. Er wollte endlich etwas finden, was er mit aller Kraft verteidigen konnte. Mit der Zeit lernte Abbey immer mehr Freunde von Megan kennen, und immer häufiger bemerkte er Waffen und Sprengstoffe auf den mal mehr, mal weniger konspirativ organisierten Treffen. Eines Abends wurde ihnen beiden eine Mitgliedschaft angeboten: Eine Mitgliedschaft bei TerraFirst! Um die Verschmutzung und die Zerstörung der Umwelt zu den Konzernen zu tragen, wenn möglich mit Gewalt und viel Öffentlichkeit.Für Abbey und Megan brach eine neue Zeit an. Statt die Ökosysteme der sechsten Welt zu studieren, wurden sie in der Sabotage von Schiffen, Fabriken und Industriemaschinen sowie im Umgang mit Schusswaffen geschult.
"When it all comes down, Will you say you did everything you could?"
- Rise Against, The Eco-Terrorist In Me
Das erste Ziel der"PSU Zelle" sollte ein Frachtschiff von Atztechnology werden, welches im Hafen von Seattle vor Anker lag. Neben militärischen Waffen transportierte es auch exotische Paracritter und andere wertvolle Exportgüter mit denen der (mehr oder weniger offene) Krieg gegen Amazonien finanziert wurde (Zumindestens war dies die Auffassung der Zelle). Sie bestachen einige Hafenarbeiter und schlichen sich im Schutz der Nacht an Bord der Cuauhxicalli. Zunächst verlief alles reibungslos. Während Megan sich mit einigen anderen Mitgliedern daran machte die Critter zu befreien und anschließend das Waffenlager auszuräumen, sabotierte Abbey mit den anderen den Schiffsantrieb. Anschließend platzierten sie Sprengladungen, um für ein möglichst medienwirksames Ende ihrer Aktion zu sorgen. Auch wenn sie sich gegenseitig geschult hatten, kaum einer von ihnen kannte sich wirklich mit Schiffsmechanik oder Sprengstoffen aus. Es kam also wie es kommen musste: Etwas ging schief. Was genau weiß Abbey bis heute nicht. Plötzlich war das Schiff jedenfalls voll mit Sicherheitskräften. Einige Schusswechsel und Explosionen später fand sich Abbey zu seinem Glück nicht in einem dunklen Keller, sondern vor einem Haftrichter wieder. Das er vom Regen in die blutige Traufe namens "Snohomish Correctional Facility kommen sollte war ihm zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Ehrlich gesagt dachte er zunächst auch weniger an sich sondern mehr an Megan und die anderen Zellenmitglieder. Auch wenn er es eigentlich lieber verdrängt hättte, musste er doch auch an seine Eltern denken. Was sie jetzt wohl von ihm hielten?
Ein Gefängnis ist die Gesellschaft im Kleinen.
- Bernadette Devlin McAliskey
Als Ork hatte Asher in Trasher`s Correctional Facility wenig zu lachen. Vermutlich war dies aber ganz im Sinne von Atztechnology, im schlimmsten (oder besten) Fall hatte Lonestar so immerhin einen Toten Gefangenen zu verantworten. Als Einzelfall wäre das sicher kein großes Problem gewesen, doch in Ashers neuer "Unterkunft" schienen körperliche Übergriffe von Gefangenen und vorallem von Wärtern eher die Regel als die Ausnahme zu sein. Da er keinen Besuch bekam (nicht bekommen durfte, wie er später erfuhr), vereinsamte er mit der Zeit. Einzig sein Schutzgeist schien ihm noch Gesellschaft zu leisten, auch wenn er dessen Präsenz im Gefängnis nur äußerst selten spürte. Mit jeder Woche sammelten sich neue Makel und Narben auf seinem Körper. Mit jeder Woche wuchs in ihm die Resignation, bis sie sich eines Tages wie von Selbst in Entschlossenheit verwandelte. Er war zu diesem Zeitpunkt ungefähr ein Jahr im Gefängnis, und hatte so ziemlich jeden körperlichen Schmerz erduldet. Was sollte also noch kommen? Er fühlte sich nun bestärkt in seinen Taten. Auch wenn er immer bestreiten würde das der misglückte Anschlag auf das Schiff die Zeit im Gefängnis wert war, konnte er sich jetzt doch sicher sein für eine Sache zu kämpfen die es wert war. Asher hatte den Platz gefunden welchen die Gesellschaft für ihn vorsah nun war es Zeit diesen zu verlassen. Alles was er dazu benötigte, um aus diesem Höllenloch zu entkommen, war ein Wink des Schicksals.
Asher wusste nicht, das er das Schicksal schon mehrmals getroffen hatte. Und auch das Schicksal hatte Anfangs so seine Probleme mit ihm gehabt. Livio Civitella, der einzige Troll (und Prügelknabe) unter den Aufsehern war eine äußerst seltsame Erscheinung. Was ihm an Charme fehlte, machte er jedoch mit Muskelkraft wieder gut. Er war jedoch immer noch ein Troll, und somit auch bevorzugtes Ziel prügelwütiger Humanishäftlinge. In immer mehr günstigen Gelegenheiten gelang es Asher so, mithilfe seiner empathischen Heilung das Vertrauen, oder zumindestens die Kooperationsbereitschaft des Trolls zu vergrößern, bis er ihm eines Tages Fluchthilfe anbot. Natürlich tat er das nicht aus reiner Nettigkeit, doch Asher hätte ihm jeden Preis gezahlt um aus dieser "Besserungsanstalt zu entkommen. Keine zwei Wochen später war Asher auf freiem Fuß, hatte einen Haufen Schulden bei einem prügelwütigen Troll und musste den Tod seiner Eltern betrauern. Von der Traufe in dicken und nebligen Regen.
Das war im März 2075
"Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen"
-Konfuzius
Ashers erster Anlaufpunkt nach der erfolgreichen Flucht war natürlich sein Elternhaus. Er war sich absolut nicht sicher wie seine Eltern reagieren würden, aber in Seattle auf der Straße schlafen war keine wirkliche Alternative. Er war grade erst aus dem Gefängnis entkommen und hatte nicht das Bedürfnis auch hier draußen verprügelt oder ausgeraubt zu werden. Die Überraschung war groß, als er in der Wohnung nur auf eine ihm unbekannte, riesige Gestalt traf, die auf einer Couch schlief. So überrascht wie er war bemerkte er die spartanische Einrichtung der kürzlich ausgeräumten Wohnung nicht, sondern stellte zunächst den Eindringling zur Rede. Dieser schreckte aus dem Schlaf hoch, und Abbeys Wünsche lösten sich in Luft auf. Es folgte eine kurze Prügelei zwischen dem stark vercyberten Fremden, welcher sich nach einigen Schlägen als Onkel Shen vorstellte. Offenbar hatte der Hünenhafte Troll trotz der starken Vercyberung ein besseres Erinnerungsvermögen als Asher, der ihn erst nach einigen Minuten misstrauischen Musterns als alten Freund seines Vaters erkannte. Daraufhin verbrachten sie ihren ersten gemeinsamen Abend seit langem in kollektiver Trauer. Noch heute nagt der Tod seiner Eltern an Asher, Noch heute steckt ihm diese Nacht in den Knochen. Der nächste Morgen brachte jedoch einen Hoffnungsschimmer mit sich. Onkel Shen lobte Asher für seine vergleichsweise gute Ausdauer und Kampfkraft, erzählte ihm vom Leben in den Schatten und machte ihm anschließend ein Angebot. Gemeinsam machten sie sich in der nächsten Zeit daran Ashers staatliche SIN zu vernichten, eine neue (natürlich gefälschte) SIN aufzutreiben, und genug Nuyen für einen erträglichen Lebensstil zusammenzukratzen. Dabei stellten sie sich offenbar ziemlich gut an: Kaum ein Jahr später bekam Asher, der sich in den Schatten mittlerweile Abbey nannte, eine Einladung mit Folgen. Der berüchtigte ShadowSea Datahaven ermöglichte ihm die Mitgliedschaft, wenn er im Gegenzug einen Beitrag über seinen Weg in die Schatten und seine Zeit im Gefängnis beisteuern würde. Onkel Shen war widerwillig zu einer Art Vaterfigur geworden. Sie lebten zwar an unterschiedlichen Orten, doch waren sie ohnehin meist mit Arbeit beschäftigt, sodass Abbey viel Gelegenheit hatte sich mit seinem recht eigenwilligen Charakter an Onkel Shen abzuarbeiten, und ihm nach bestem Gewissen den Rücken freizuhalten.
„You can't study the darkness by flooding it with light.“
- Edward Abbey
Abbey(mit bürgerlichem Namen Asher Bethson) wurde am 12 Juli 2052 in Tacoma, Seattle geboren, und wuchs dort als Sohn einer Lohnmagierin und eines Urban-Brawl Trainers vergleichsweise behütet auf (Für einen Ork in Seattle). Als Meta in Tacoma war er während der Schulzeit natürlich der üblichen Diskriminierung ausgesetzt, welche er jedoch schnell mit körperlicher Gegenwehr beantwortete. Dies führte schon während seiner Pubertät zu einigen Aufenthalten im Jugendarrest. Anschließend bekam er eine Art Bewährungshelfer zugeteilt, der sich ihm als Sioux Schamane offenbarte. Er war es auch, der Asher sein magisches Potenzial aufzeigte. Plötzlich offenbarte sich eine neue Welt für den jungen Ork, der sein Leben bisher nur als Überlebenskampf betrachtet hatte. Seine Eltern, vorallem seine Mutter waren dem Schamanen sehr dankbar, auch wenn dieser häufig an Ashers Schutzgeist verzweifelte. Die Tradition der Sioux hatte wenig Kontakt mit dem Totem Robbe, und die übergriffige Neugier welche Asher für die Emotionen anderer Leute empfand nahm mit den Jahren, genau wie die Anzahl der Schlägereien in die er verwickelt war, eher zu. Obwohl seine Schullaufbahn alles andere als rosig verlief schaffte Asher letztlich mit viel Ausdauer und einer Wiederholung seinen Abschluss und erlangte durch eine glückliche Fügung sogar einen Studienplatz für Neo-Ökologie an der Puget Sound University (PUS).
„We are pirates of compassion hunting down, hunting down and destroying pirates of profit.“
- Paul Watson
Anfangs interessierte sich Asher kaum für seinen Studiengang, weswegen auch seine Noten eher unterdurschnittlich gut waren. Er hatte ihn ohnehin eher zufällig gewählt und nicht wirklich mit seiner Aufnahme gerechnet. Da ihm die Bedeutung einer guten Ausbildung sowie die deutlich schlechteren Alternativen schnell klar wurden, besuchte er ein Tutorium um seine Noten zu verbessern. Dort lernte er mit seiner Tutorin, der Zwergin Megan Morris, eine leidenschaftliche Umweltschützerin kennen. Sie wurden schnell gute Freunde:
Megan, die unverbesserliche Idealistin der es in den richtigen Momenten an Tat und vorallem Muskelkraft fehlte, und Asher der sein Leben bisher recht uninspiriert vollbracht hatte. Es war eine Zeit, in der Ashers magisches Potenzial wucherte. Mit jedem Gespräch das er mit Megan führte, mit jeder Lektüre die sie ihm empfahl. Abbey lernte in dieser Zeit die Wut kennen, und Robbe stachelte ihn weiter an. Letztlich war es neben der Freundschaft zu Megan auch pure Neugier über den Ursprung ihrer intrinsischen Motivation, die Abbey in den Fanatismus trieb. Er wollte endlich etwas finden, was er mit aller Kraft verteidigen konnte. Mit der Zeit lernte Abbey immer mehr Freunde von Megan kennen, und immer häufiger bemerkte er Waffen und Sprengstoffe auf den mal mehr, mal weniger konspirativ organisierten Treffen. Eines Abends wurde ihnen beiden eine Mitgliedschaft angeboten: Eine Mitgliedschaft bei TerraFirst! Um die Verschmutzung und die Zerstörung der Umwelt zu den Konzernen zu tragen, wenn möglich mit Gewalt und viel Öffentlichkeit.Für Abbey und Megan brach eine neue Zeit an. Statt die Ökosysteme der sechsten Welt zu studieren, wurden sie in der Sabotage von Schiffen, Fabriken und Industriemaschinen sowie im Umgang mit Schusswaffen geschult.
"When it all comes down, Will you say you did everything you could?"
- Rise Against, The Eco-Terrorist In Me
Das erste Ziel der"PSU Zelle" sollte ein Frachtschiff von Atztechnology werden, welches im Hafen von Seattle vor Anker lag. Neben militärischen Waffen transportierte es auch exotische Paracritter und andere wertvolle Exportgüter mit denen der (mehr oder weniger offene) Krieg gegen Amazonien finanziert wurde (Zumindestens war dies die Auffassung der Zelle). Sie bestachen einige Hafenarbeiter und schlichen sich im Schutz der Nacht an Bord der Cuauhxicalli. Zunächst verlief alles reibungslos. Während Megan sich mit einigen anderen Mitgliedern daran machte die Critter zu befreien und anschließend das Waffenlager auszuräumen, sabotierte Abbey mit den anderen den Schiffsantrieb. Anschließend platzierten sie Sprengladungen, um für ein möglichst medienwirksames Ende ihrer Aktion zu sorgen. Auch wenn sie sich gegenseitig geschult hatten, kaum einer von ihnen kannte sich wirklich mit Schiffsmechanik oder Sprengstoffen aus. Es kam also wie es kommen musste: Etwas ging schief. Was genau weiß Abbey bis heute nicht. Plötzlich war das Schiff jedenfalls voll mit Sicherheitskräften. Einige Schusswechsel und Explosionen später fand sich Abbey zu seinem Glück nicht in einem dunklen Keller, sondern vor einem Haftrichter wieder. Das er vom Regen in die blutige Traufe namens "Snohomish Correctional Facility kommen sollte war ihm zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Ehrlich gesagt dachte er zunächst auch weniger an sich sondern mehr an Megan und die anderen Zellenmitglieder. Auch wenn er es eigentlich lieber verdrängt hättte, musste er doch auch an seine Eltern denken. Was sie jetzt wohl von ihm hielten?
Ein Gefängnis ist die Gesellschaft im Kleinen.
- Bernadette Devlin McAliskey
Als Ork hatte Asher in Trasher`s Correctional Facility wenig zu lachen. Vermutlich war dies aber ganz im Sinne von Atztechnology, im schlimmsten (oder besten) Fall hatte Lonestar so immerhin einen Toten Gefangenen zu verantworten. Als Einzelfall wäre das sicher kein großes Problem gewesen, doch in Ashers neuer "Unterkunft" schienen körperliche Übergriffe von Gefangenen und vorallem von Wärtern eher die Regel als die Ausnahme zu sein. Da er keinen Besuch bekam (nicht bekommen durfte, wie er später erfuhr), vereinsamte er mit der Zeit. Einzig sein Schutzgeist schien ihm noch Gesellschaft zu leisten, auch wenn er dessen Präsenz im Gefängnis nur äußerst selten spürte. Mit jeder Woche sammelten sich neue Makel und Narben auf seinem Körper. Mit jeder Woche wuchs in ihm die Resignation, bis sie sich eines Tages wie von Selbst in Entschlossenheit verwandelte. Er war zu diesem Zeitpunkt ungefähr ein Jahr im Gefängnis, und hatte so ziemlich jeden körperlichen Schmerz erduldet. Was sollte also noch kommen? Er fühlte sich nun bestärkt in seinen Taten. Auch wenn er immer bestreiten würde das der misglückte Anschlag auf das Schiff die Zeit im Gefängnis wert war, konnte er sich jetzt doch sicher sein für eine Sache zu kämpfen die es wert war. Asher hatte den Platz gefunden welchen die Gesellschaft für ihn vorsah nun war es Zeit diesen zu verlassen. Alles was er dazu benötigte, um aus diesem Höllenloch zu entkommen, war ein Wink des Schicksals.
Asher wusste nicht, das er das Schicksal schon mehrmals getroffen hatte. Und auch das Schicksal hatte Anfangs so seine Probleme mit ihm gehabt. Livio Civitella, der einzige Troll (und Prügelknabe) unter den Aufsehern war eine äußerst seltsame Erscheinung. Was ihm an Charme fehlte, machte er jedoch mit Muskelkraft wieder gut. Er war jedoch immer noch ein Troll, und somit auch bevorzugtes Ziel prügelwütiger Humanishäftlinge. In immer mehr günstigen Gelegenheiten gelang es Asher so, mithilfe seiner empathischen Heilung das Vertrauen, oder zumindestens die Kooperationsbereitschaft des Trolls zu vergrößern, bis er ihm eines Tages Fluchthilfe anbot. Natürlich tat er das nicht aus reiner Nettigkeit, doch Asher hätte ihm jeden Preis gezahlt um aus dieser "Besserungsanstalt zu entkommen. Keine zwei Wochen später war Asher auf freiem Fuß, hatte einen Haufen Schulden bei einem prügelwütigen Troll und musste den Tod seiner Eltern betrauern. Von der Traufe in dicken und nebligen Regen.
Das war im März 2075
"Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen"
-Konfuzius
Ashers erster Anlaufpunkt nach der erfolgreichen Flucht war natürlich sein Elternhaus. Er war sich absolut nicht sicher wie seine Eltern reagieren würden, aber in Seattle auf der Straße schlafen war keine wirkliche Alternative. Er war grade erst aus dem Gefängnis entkommen und hatte nicht das Bedürfnis auch hier draußen verprügelt oder ausgeraubt zu werden. Die Überraschung war groß, als er in der Wohnung nur auf eine ihm unbekannte, riesige Gestalt traf, die auf einer Couch schlief. So überrascht wie er war bemerkte er die spartanische Einrichtung der kürzlich ausgeräumten Wohnung nicht, sondern stellte zunächst den Eindringling zur Rede. Dieser schreckte aus dem Schlaf hoch, und Abbeys Wünsche lösten sich in Luft auf. Es folgte eine kurze Prügelei zwischen dem stark vercyberten Fremden, welcher sich nach einigen Schlägen als Onkel Shen vorstellte. Offenbar hatte der Hünenhafte Troll trotz der starken Vercyberung ein besseres Erinnerungsvermögen als Asher, der ihn erst nach einigen Minuten misstrauischen Musterns als alten Freund seines Vaters erkannte. Daraufhin verbrachten sie ihren ersten gemeinsamen Abend seit langem in kollektiver Trauer. Noch heute nagt der Tod seiner Eltern an Asher, Noch heute steckt ihm diese Nacht in den Knochen. Der nächste Morgen brachte jedoch einen Hoffnungsschimmer mit sich. Onkel Shen lobte Asher für seine vergleichsweise gute Ausdauer und Kampfkraft, erzählte ihm vom Leben in den Schatten und machte ihm anschließend ein Angebot. Gemeinsam machten sie sich in der nächsten Zeit daran Ashers staatliche SIN zu vernichten, eine neue (natürlich gefälschte) SIN aufzutreiben, und genug Nuyen für einen erträglichen Lebensstil zusammenzukratzen. Dabei stellten sie sich offenbar ziemlich gut an: Kaum ein Jahr später bekam Asher, der sich in den Schatten mittlerweile Abbey nannte, eine Einladung mit Folgen. Der berüchtigte ShadowSea Datahaven ermöglichte ihm die Mitgliedschaft, wenn er im Gegenzug einen Beitrag über seinen Weg in die Schatten und seine Zeit im Gefängnis beisteuern würde. Onkel Shen war widerwillig zu einer Art Vaterfigur geworden. Sie lebten zwar an unterschiedlichen Orten, doch waren sie ohnehin meist mit Arbeit beschäftigt, sodass Abbey viel Gelegenheit hatte sich mit seinem recht eigenwilligen Charakter an Onkel Shen abzuarbeiten, und ihm nach bestem Gewissen den Rücken freizuhalten.
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